Zur Abwahl von Karen Eßrich als Ortsvorsteherin (Stand 12.2.25)

Als am 17. Dezember 2024 der Karlsruher Gemeinderat mit knapper Mehrheit den Beschluss des Grötzinger Ortschaftsrates Karen Eßrich weiterhin zur Ortsvorsteherin zu bestellen kippte, wurde uns schmerzlich klar, dass das Organ Gemeinderat Beschlüsse eines Ortschaftsrates verändern kann. In der Hauptsatzung der Stadt Karlsruhe ist dies so festgeschrieben. Das ist daher formal möglich und der Karlsruher Gemeinderat hat davon erstmalig Gebrauch gemacht. Obwohl der Ortschaftsrat Grötzingen und der Personalausschuss der Stadt Karlsruhe eine Empfehlung für Karen Eßrich abgab. Nicht erforderlich war es unseres Erachtens, dass dann in der Sitzung am 22. Januar 2025 der Ortschaftsrat mehrheitlich seine Souveränität abgab und mit 10:8 Stimmen für ein Einvernehmen des Ortschaftsrates mit dem Beschluss des Gemeinderates mit der Wahl des Ortsvorstehers der Ortschaft Grötzingen stimmte. Das war nicht notwendig! Wie Herr Oberbürgermeister Mentrup in der Ortschaftsratssitzung am 18. Dezember 2024 bereits bestätigte, wäre bei einer anderweitigen Entscheidung des Ortschaftsrates kein monatelanges Vakuum entstanden. Dies wurde von einer rechtsliberal-konservativen Mehrheit im Ortschaftsrat ignoriert, welche die ganz persönlichen Interessen in den Vordergrund stellt. Die Sorge der Bürgerinnen und Bürger um den letzten Rest an Eigenständigkeit von Grötzingen wurden überhört. Die Frage einer Bürgerin in der entscheidenden Sitzung am 22. Januar 2025, ob sich der Ortschaftsrat nicht selbst auflösen sollte, lässt Raum für einige Gedankenspiele. 

Wir befürchten, dass es durch die erforderliche Einarbeitung des neuen Ortsvorstehers in die zahlreichen neuen Aufgaben zu einem Stillstand in den derzeit anstehenden Projekten und der Arbeit im Ortschaftsrat kommen wird. Gerade bei dem Projekt Sanierungsgebiet Ortsmitte können wir uns einen Stillstand nicht erlauben. Wir sehen diesen Stillstand auch kritisch bei der Arbeit der Grötzinger Vereine, welche in ihrer immer aufwendiger werdenden Vereinsarbeit zunehmend Unterstützung benötigen.

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