Vortrag Leni Breymaier: Prostitution in Deutschland (25.10.24, Augustaraum)

Prostitution in Deutschland: Für die Einführung des Nordischen Modells Frauenschutz & Illegalisierung von Freiern

Vortrag von SPD-Bundestagsabgeordnete Leni Breymaier

Wann: 25. Oktober 2024, 20 Uhr

Ort: Herbert-Schweizer-Haus, Begegnungsstätte Grötzingen, Augustaraum, Niddastraße 9, 76229 Karlsruhe

Im Jahr 2017 wurde in Deutschland das Prostituiertenschutzgesetz eingeführt. Seither ist Prostitution in Deutschland legal. Sexarbeiter:innen können ihre Tätigkeit anmelden und erhalten Arbeitnehmer:innenrechte. Warum das aber ein Rückschritt ist und insbesondere Frauen durch das Gesetz gefährdet werden, führt Leni Breymaier in ihrem Vortrag am 25. Oktober um 20 Uhr im Augustaraum, Herbert-Schweizer-Haus Grötzingen, aus.

24.000 Mädchen und Frauen prostituieren sich in Deutschland. In der Regel geschieht dies nicht freiwillig. Traumatische Erlebnisse bzw. falsche Versprechungen führen dazu, dass Frauen nach Deutschland gebracht werden und dann als Prostituierte arbeiten müssen. Aber auch mit der sogenannte Loverboy-Methode werden Frauen gezielt in Abhängigkeit gebracht und in die Prostitution gezwungen. Anschließend werden Prostituierte von Freiern und Bordellbesitzer:innen massiv unter Druck gesetzt, ein Großteil von ihnen wird alkohol- und/oder drogenabhängig, um diesen „Beruf“ überhaupt psychisch durchstehen zu können. Viele Prostituierte werden chronisch krank, erleiden Entzündungen im Unterleib oder werden brutalen Misshandlungen ausgesetzt, die zu bleibenden Verletzungen am ganzen Körper führen.

Vor diesem Leid verschließt die deutsche Öffentlichkeit ihre Augen. Die aktuelle Gesetzgebung suggeriert, dass alles in Ordnung und unter Kontrolle sei. Tatsächlich ist Deutschland in den vergangenen Jahren zu einer Topdestination für Sextouristen geworden. Auch in Karlsruhe ist Prostitution ein blühender Geschäftszweig des kriminellen Milieus. Selbst in Grötzingen gibt es immer wieder Versuche, in Wohngebieten eine Stundenwohnung einzurichten. Zwar konnte vergangenes Jahr eine Bürgerinitiative in Durlach ein Großbordell in direkter Nachbarschaft verhindern. Aber der Straßenstrich in Durlach sorgt immer wieder für Probleme. Ein Antrag der Karlsruher Liste/die Partei die Situation von Straßenprostituierten zu verbessern, wurde letztes Jahr von der Stadtverwaltung abgelehnt, die keinen Handlungsbedarf erkennen wollte.

Schweden wiederum zeigt mit dem sogenannten „Nordischen Modell“, dass es auch anders geht. Hier begehen Freier eine Straftat und müssen mit Geldbußen bzw. Gefängnisstrafen rechnen. Dies hat in den vergangenen Jahren das „Rotlichtgewerbe“ in Schweden praktisch zum Erliegen gebracht. Prostitution wird hier gesamtgesellschaftlich nicht akzeptiert. Die Gewalt gegenüber Frauen ging spürbar zurück.

Die Bundestagsabgeordnete Leni Breymaier fordert seit Jahren die Einführung des Nordischen Modells in Deutschland. Nur hierin sieht die Gleichstellungspolitikerin eine Möglichkeit, die kriminellen Strukturen im Rotlichtmilieu aufzubrechen und Frauen eine Ausstiegsmöglichkeit zu bieten. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Prostitution ist nicht mehr hinzunehmen!

Weitere Infos zu Leni Breymaier unter: https://lenibreymaier.de/

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